Transparenz, Datenschutz und illegale Datenweitergabe

Die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) hat eine neue Initiative angekündigt, die auf eine verbesserte Transparenz hinsichtlich der von ihr gespeicherten Kreditdaten abzielt. Allerdings haben diese Pläne sowohl Zustimmung als auch Kritik hervorgerufen. Die Initiative ermöglicht es den VerbraucherInnen, ihre bei der SCHUFA gespeicherten Daten über die App der Tochtergesellschaft Bonify kostenlos einzusehen.Dieser Schritt wird von der SCHUFA als Bemühung zur Erhöhung der Transparenz und zur Gewährung mehr Kontrolle an die VerbraucherInnen über ihre Daten dargestellt.

KritikerInnen argumentieren, dass die neue Initiative der SCHUFA ein potenzielles Datenschutzrisiko darstellt. Sie befürchten, dass durch die Erleichterung des Zugangs zu diesen Daten mehr personenbezogene Informationen gesammelt werden könnten, was die VerbraucherInnen einem erhöhten Risiko aussetzen würde.

Die Rechtsanwaltskanzleien WBS und legal bird haben auf die illegale Weitergabe von Handyvertragsdaten an die SCHUFA hingewiesen und bieten rechtliche Unterstützung für VerbraucherInnen an, die glauben, dass ihre Daten ohne ihre Zustimmung weitergegeben wurden.


Deutsche MobilfunkanbieterInnen haben ohne Einwilligung ihrer KundInnen Handyvertragsdaten an die Schufa weitergegeben, was zu einer Klagewelle führen könnte. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen klagte gegen die drei größten MobilfunkanbieterInnen Telefónica, Telekom und Vodafone. Im April 2023 urteilte das Landgericht München, dass Telefónica sogenannte Positivdaten nicht ohne Zustimmung der KundInnen weitergeben darf und mit der Weitergabe an die Schufa gegen die Datenschutz-Grundverordnung verstoßen hat.


Die SCHUFA hat angekündigt, dass sie die Transparenz erhöhen und den VerbraucherInnen mehr Kontrolle über ihre Daten geben möchte. Allerdings ist die Kritik an den Plänen der SCHUFA berechtigt, da das Potenzial für Datenschutzverletzungen und die illegale Weitergabe von Daten besteht.


Die Initiative zeigt die Notwendigkeit einer sorgfältigen Abwägung zwischen Transparenz und Datenschutz. Es ist entscheidend, dass die SCHUFA und andere Kreditbüros Maßnahmen ergreifen, um die Datenschutzrechte der VerbraucherInnen zu schützen, während sie gleichzeitig die Transparenz und das Verständnis der VerbraucherInnen über ihre Kreditdaten verbessern. 


Quellen

ZEIT ONLINE, "Schufa kündigt mehr Einblick für Verbraucher in Daten an". https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-07/kreditwuerdigkeit-schufa-daten-transparenz

SZ, "Heftige Kritik an Schufa-Plänen", veröffentlicht am 27. November 2020. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schufa-konto-datenschutz-1.5130235

Rechtsanwaltskanzleien WBS und legal bird, "Illegale Weitergabe von Handyvertragsdaten an die SCHUFA!", https://www.legalbird.de/lp/wbs/schufa

ZEIT ONLINE, "Schufa kündigt mehr Einblick für Verbraucher in Daten an". https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-07/kreditwuerdigkeit-schufa-daten-transparenz

SZ, "Heftige Kritik an Schufa-Plänen". https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schufa-konto-datenschutz-1.5130235

MDR, "Schufa: Mobilfunkanbieter geben unerlaubt Daten. https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/schadensersatz-schufa-handyvertrag-datenschutz-102~amp.html 

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